Stimmung, Tiefe und Geschichten in Bildern und Skulpturen von Larry Bell, Lars Christensen, Neil Clements, Jeremy Gilbert-Rolfe und Sam Porritt
Larry Bell (US, 1939) erlaubt uns vorwärts und rückwärts zu schauen. Minimale Form und ‘Light and Space’ sind in dem Glass Cube des kalifornischen Künstlers vereint. Beim Betrachten des Werkes sieht man einerseits hindurch und gleichzeitig lässt sich die eigene Reflektion erkennen. Misteriös und zugleich verwirrend, so lässt sich Larry Bell’s Werk beschreiben. Seine Mirage Works entstehen aus verschiedenen Materialien, die er mit einer Vakuumsbeschichtung behandelt und zu einer Collage zusammenstellt. Sie schaffen Stimmungen, schillern metallisch und je nach Standort des Betrachters und der Lichteinwirkung können sie einem Regenbogen gleich, ganze Kaleidoskope an Farbe versprühen oder in dunklen, zurückhaltenden, chromglänzenden Tönen eine kühle Atmosphäre schaffen.
Auch die Technik von Lars Christensen’s (DK, 1972) Werken fasziniert. Seine monochromen Arbeiten bekommen durch die filigranen Akrylfäden eine besondere Struktur. Die gewählte Farbe wird durch diese Plastizität und die Lichtführung in ihrem ganzen Spektrum gezeigt und erhält Tiefe und Intensität. Seine Werke strahlen eine grosse Ruhe aus, ob in Weiss oder in metallischen Farben. Sowohl in technischer Hinsicht als auch in der Behandlung von Materialien zeigt er ein beachtliches, handwerkliches Können. Interaktionen zwischen Leinwand und Akryl – Spannung, Licht und Kontraste sind auf einer Ebene gebannt.
Mit viel Gefühl für Raum und Fläche arbeitet auch Neil Clements (GB, 1982). „XV**“, 2009, besticht durch Dynamik und Intensität. Die markante Form in intensivem samtigen Schwarz bekommt dank einem Hauch von Farbe Leuchtkraft. Sein Bild wurde von der berühmten Fender Guitarre inspiriert. Man kann die elektrischen Klänge einer Fender beim Betrachten förmlich hören.
Ähnlich wie bei Christensen’s Bilder lädt Jeremy Gilbert-Rolfe’s (GB, 1945) „The Hottest Part of the Day (Cezanne)“, 2001, zum Verweilen ein. Diesmal ist es der vielschichtige Farbaufbau der diesem Bild Tiefe verleiht. Diese Farbschichten sind ebenso verantwortlich für die Leuchtkraft und die Vitalität des Gemäldes. Auch hier ermuntert das Monochrom den Betrachter einen Moment inne zu halten.
Sam Porritt’s (GB, 1979) Arbeiten auf Papier erzählen Geschichten. Sein klarer Pinselstrich führt wie ein roter Faden durch diese Erzählungen, die durch ihre Titel einen Sinn bekommen. Damit schafft er, Schwarz auf Weiss, eine lockere Atmosphäre, die Klarheit, in die Komplexität des Leben bringt.